Makler Alsterdorf

Viele verbinden Alsterdorf mit den Alsterdorfer Anstalten, die heute als Evangelische Stiftung Alsterdorf bekannt sind. Gegründet im Jahr 1860 von Pastor Heinrich Matthias Sengelmann, diente diese Einrichtung als Heim für Menschen mit Behinderungen sowie für Kinder aus sozial benachteiligten Verhältnissen. Bis zu 400 Bewohner lebten dort und waren in der Gartenbau- und Landwirtschaft tätig, was ihnen ein menschenwürdiges Dasein ermöglichte – etwas, das in der damaligen Gesellschaft oft nicht gewährleistet war. Vor dem Ersten Weltkrieg genossen die Alsterdorfer Anstalten einen hervorragenden Ruf. Doch die dunkle Geschichte des NS-Regimes, geprägt von Euthanasie-Verbrechen, hinterließ tiefe Spuren: Bis zur Jahrtausendwende war das Gelände der Anstalt nahezu ein unzugänglicher Ort, umgeben von einem 2,5 Meter hohen Zaun, und Besucher mussten sich beim Wachpersonal anmelden. Heute leben dort nur noch 80 Menschen mit Behinderungen, während die anderen in betreute Wohngemeinschaften in Hamburg umgezogen sind. 

Seit 2004 wurden die Zäune und Mauern abgerissen, und auf dem ehemaligen Gelände der Alsterdorfer Anstalten entstanden Restaurants, eine Aldi-Filiale und neue Wohnsiedlungen, die das Viertel revitalisieren. Alsterdorf hat große Fortschritte gemacht, um das Gemeindeleben am alten Marktplatz wiederzubeleben. Das renommierte Werner-Otto-Institut sowie das Evangelische Krankenhaus sind nach wie vor vor Ort und bieten wichtige Dienstleistungen an. Das Lehrkrankenhaus des Universitätsklinikums Eppendorf hat sich auf die Behandlung von Patienten mit Behinderungen spezialisiert. Zudem befindet sich am Orchideenstieg das Israelitische Krankenhaus, das als zweitältestes Krankenhaus Hamburgs gilt und zusätzlich auf die Regelversorgung von Tumorerkrankungen fokussiert ist.